Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Junkersdorf
Mitten in der weiten Flur der Haßberge, unmittelbar an der Staatsstraße zwischen Königsberg und Hofheim gelegen, befindet sich das alte Kirchdorf Junkersdorf. Der weithin sichtbare, steil aufragende Kirchturm prägt das Dorfbild und lässt kaum erahnen, dass sich hinter der schlichten äußeren Erscheinung der Kirche ein kunsthistorischer Schatz von besonderem Rang verbirgt: Wandmalereien aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, die zu den bedeutendsten in der Region zählen.
Mit rund 130 Gemeindegliedern gehört Junkersdorf zu den kleineren Kirchengemeinden der Pfarrei Königsberg. Trotz ihrer überschaubaren Größe lebt die Gemeinde von einem regen Miteinander und vielfältigen kirchlichen und dörflichen Aktivitäten. So probt der Posaunenchor – in Kooperation mit dem Üflder Blech – wöchentlich im Vereinsheim unter der Leitung von Martin Scherer. Der Besuchsdienstkreis gratuliert regelmäßig zum Geburtstag und pflegt so den persönlichen Kontakt im Dorf. Der örtliche Gesangverein ist ein gern gesehener Gast bei den Gottesdiensten und bereichert diese musikalisch.

Gottesdienste
Fester Bestandteil der Adventszeit ist der Dorfadvent, eine kleine geistliche Feier in der Mitte des Dorfes mit anschließender Verköstigung. Alle zwei Jahre findet Ende September die Jubelkonfirmation statt.
Die Kirche St. Veit
Das für das kleine Dorf recht stattliche Gotteshaus trägt den Namen St. Veit. Der heilige Vitus († ca. 304), einer der Vierzehn Nothelfer, gilt als Patron gegen Epilepsie und Nervenkrankheiten. Er zählt zu den besonders verehrten Heiligen im Mittelalter und ist Namensgeber zahlreicher Kirchen im deutschen Sprachraum – darunter auch der weltberühmte Veitsdom in Prag. St. Veit gilt als einer der jüngsten christlichen Märtyrer und soll in Sizilien begraben sein.
Seit dem Jahr 1592 ist Junkersdorf eine eigenständige Kirchengemeinde. Zuvor gehörte der Ort zur Mutterkirche Rügheim.
Noch vor der Reformation versahen die Augustinermönche des nahegelegenen Klosters in Königsberg den geistlichen Dienst in Junkersdorf und lasen dort an den Sonntagen regelmäßig die Messe.
Die Kirchweih wird traditionell am letzten Sonntag im Oktober gefeiert und gehört zum festen kulturellen Leben des Ortes.
Kirchenbau und Ausstattung
Die Kirche von Junkersdorf ist zweifellos das älteste Bauwerk des Dorfes. Der Unterbau des Turms lässt sich bis in das 8. oder 9. Jahrhundert zurückverfolgen. Das Untergeschoss ist frühgotisch geprägt. Besonders bemerkenswert sind die gotischen Wandmalereien aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, die zu den bedeutendsten Kunstdenkmälern der Haßberge zählen.
Die Wandmalereien zeigen u.a. das Martyrium des heiligen Vitus, sitzend im siedenden Ölkessel. Ergänzt wird dies durch Darstellungen weiterer Heiliger und Nothelfer: St. Leonhard, St. Georg, Christophorus, St. Mauritius in Rittergestalt, St. Katharina, St. Erasmus – aus dessen Händen das sogenannte Elmsfeuer schlägt – sowie der Erzengel Michael als Seelenwäger.
Im Zentrum der Ostwand befindet sich eine dramatische Darstellung des Jüngsten Gerichts: Zur linken Seite stehen die Erlösten, denen Petrus die Tür zum Paradies öffnet. Rechts hingegen werden die Verdammten in das gähnende Maul eines Ungeheuers getrieben.
Über allem thront Christus als Weltenrichter in einer Regenbogenmandorla, umgeben von Engeln mit den Posaunen der Apokalypse. Zu seinen Seiten knien Maria und Johannes der Täufer als himmlische Fürsprecher.
Diese monumentale Szene gehört zu den eindrucksvollsten Bildzeugnissen mittelalterlicher Frömmigkeit in der Region und veranschaulicht eindringlich die Theologie und Symbolsprache des Spätmittelalters.
Unbewusst ergänzte das 19. Jahrhundert diesen Zyklus um ein weiteres, sanfteres Bildmotiv: ein farbiges Fenster zeigt Christus als den Guten Hirten, ein Lamm auf den Schultern tragend – ein zarter Kontrast zur gewaltigen Gerichtsszene, durch den beide Bildwelten in einen stillen Dialog treten.
Im Gewölbe sind die vier Evangelistensymbole (Löwe, Stier, Mensch, Adler) kunstvoll gemalt. In der Mitte prangt – wie zur Vergewisserung – eine Rotunde mit der Inschrift: „Gott ist die Liebe.“ (1 Joh 4,8)
Die Malereien waren im 19. Jahrhundert übertüncht und wurden erst durch den Coburger Architekten Leopold Oelenheinz wiederentdeckt. 1906 wurden sie durch den Kunstmaler Karl Gerhard freigelegt, restauriert und ergänzt.
Das heutige Langhaus stammt aus dem Jahr 1738 und beeindruckt durch seine zwei barocken Emporen und das originale Gemeindegestühl mit Türen – ein seltenes Detail, das früher zur Wärmeerhaltung diente.
Die Kanzel, ein Werk aus dem späten 17. Jahrhundert, wird gekrönt von einem Kanzeldeckel aus dem 18. Jahrhundert: Der auferstandene Christus mit Siegesfahne steht auf der Erdkugel, umgeben von floralen Symbolen der Auferstehung und des Lebens – Blumen und Lilien.
Der Taufstein ist ein achteckiges Sandsteinbecken mit rundem Fuß aus dem Jahr 1589, der Deckel zeigt einen Engel mit der Heiligen Schrift und stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Das große Kruzifix am Altar ist eine neugotische Arbeit des 19. Jahrhunderts, die sich in Form und Ausdruck an Tilman Riemenschneider orientiert.
Im hinteren Teil des Chores befindet sich, geschützt durch ein kunstvoll geschmiedetes Gitter, die ehemalige Sakramentsnische. Einst diente sie zur Aufbewahrung des Allerheiligsten – heute beherbergt sie liturgische Bücher und historische Bibelausgaben und erinnert so an die liturgische Kontinuität der Kirche durch die Jahrhunderte.
Glocken
(Hier bitte ergänzen: Anzahl der Glocken, Gussjahr, Tonhöhe, evtl. Inschriften oder Herkunft. Hörbeispiel möglich.)
Orgel
(Hier bitte ergänzen: Baujahr, Erbauer, Anzahl der Register, besondere klangliche Eigenschaften. Auch hier kann ein Hörbeispiel eingebunden werden.)
Mitarbeitende
- Organist: [Name einfügen]
- Mesnerdienst: [Name einfügen]
- Leitung Posaunenchor: Martin Scherer
- Ehrenamtliche im Besuchsdienst: [Name/n einfügen]
Kirchenvorstand
Die Kirchengemeinde wird durch einen engagierten Kirchenvorstand begleitet.
Aktuelle Mitglieder:
- [Name], Vorsitz
- [Name], stellv. Vorsitz
- [weitere Namen und Aufgabenbereiche]


